KfW „NH“ bedeutet „Effizienzhaus 40 NH-Klasse“, „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“. Es handelt sich hierbei um ein staatliches Qualitätssiegel für Gebäude.
Voraussetzung für die Vergabe ist, dass beim Hausbau allgemeine und besondere Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden erfüllt werden.
Die relevanten Nachhaltigkeitskriterien sind:
1. Flächeninanspruchnahme:
Reduzierung des Flächenverbrauchs, Vermeidung der Zersiedelung der Landschaft, Geringhaltung zusätzlicher Bodenversiegelung und Ausschöpfung von Entsiegelungspotenzialen
2. Ressourceninanspruchnahme und Wirkungen auf die globale Umwelt:
Schonung natürlicher Ressourcen, Begrenzung negativer Wirkungen auf die Umwelt
3. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:
Möglichkeit zur Anpassung an sich ändernde Nutzerbedürfnisse und Nutzungsbedingungen
4. Trinkwasserbedarf in der Nutzungsphase:
Bewertung des Wasserbedarfs eines Gebäudes in der Nutzungsphase mit dem Ziel der Schonung natürlicher Ressourcen
5. Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit:
langlebiges und anpassbares Bauwerk mit dem Ziel geschlossener bzw. verlangsamter Stoffkreisläufe
6. Risiken für Gesundheit und Umwelt:
Ausschluss bzw. Begrenzung von Baustoffen, die aufgrund ihres Schadstoffgehalts oder Schadstofffreisetzungen ein Risikopotenzial für Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden und Außenluft darstellen sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen für Handwerker, Nutzer und Besucher sowie Anwohner oder Belastungen der Innenraumluft verursachen können
7. Barrierefreiheit:
Barrierefreiheit auf dem Grundstück, bei den Zugängen zum Gebäude, in den öffentlichen Verkehrsflächen sowie ausgewählten Nutzungsbereichen mit dem Ziel der Gewährleistung einer unabhängigen Lebensführung und der vollen Teilhabe in allen Lebensbereichen für Menschen mit Einschränkungen
8. Schaffung von Voraussetzungen für Bewirtschaftung:
Voraussetzungen für eine optimale Nutzung und Bewirtschaftung, z.B. über Wartungs- und Instandhaltungspläne
9. Flächeneffizienz:
Bewertung der Qualität der Grundrisslösung im Hinblick auf die effiziente Nutzung bebauter Flächen
10. Erfüllung von Nutzeranforderungen:
Sicherstellung einer hohen Nutzerzufriedenheit
11. Thermischer Komfort:
Sommerlicher Wärmeschutz mit dem Ziel der Sicherung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Nutzerzufriedenheit
12. Visueller Komfort:
Versorgung mit Tages- und Kunstlicht sowie Sichtbeziehungen
13. Schallschutz:
Schutz vor den unerwünschten Wirkungen von Schall, Sicherung von Gesundheit sowie Privatsphäre und Vertraulichkeit
14. Nachhaltige Beschaffung:
Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in den Lieferketten, Einhaltung von Menschenrechten sowie des Arbeits- und Umweltschutzes, Schonung natürlicher Ressourcen; mind. 50% der verbauten Hölzer, Holzprodukte und/ oder Holzwerkstoffe nachweislich aus nachhaltiger Forstwirtschaft (PEFC, FSC)
15. Lebenszykluskosten:
Wirtschaftlicher Umgang mit finanziellen Ressourcen
16. Qualität der Projektvorbereitung:
Ermittlung der Bedürfnisse von Bauherren und Nutzern
17. Qualitätskontrolle der Bauausführung:
Durchführung von Prüf- und Messverfahren zur Bestätigung des Erreichens von Planungszielen und Feststellung der Mangelfreiheit des Gebäudes